Ölpreise schon wieder mit Sanktionen gegen Russland konfrontiert

08.12.2025, 10:59 Uhr von

2025-12-08T09:59:07.000Z
Ölpreise schon wieder mit Sanktionen gegen Russland konfrontiert (08.12.2025)

Internationaler Markt

Die Ölpreise bewegen sich in diesen Tagen in engen Grenzen. Ausnahmsweise triff diese Feststellung auf Gasöl, es ist das Vorprodukt für Heizöl, deutlicher zu als auf Rohöl. Der Markt befindet sich in einem schwachen Gleichgewicht gegensätzlicher Impulse aus einer üppigen Angebotslage, fortgesetzten westlichen Sanktionen gegen Russland, Iran und Venezuela sowie ukrainischen Angriffen auf die russische Ölinfrastruktur. Darüber hinaus wirkt der inständige Versuch des Weißen Hauses, den Krieg in der Ukraine zu beenden, dämpfend.     

Konträr zu ihrem Interesse an günstigen Energiepreisen sinnieren G7-Staaten und EU über effizientere Sanktionsmaßnahmen gegen die russische Ölindustrie. Statt internationale Dienstleister des Exportgeschäfts auf die Einhaltung eines Preisdeckels zu verpflichten, überlegt man deren unterstützende Tätigkeit zukünftig vollständig zu verbieten. Dadurch wäre Russland noch stärker als heute auf eine Schattenschifffahrt angewiesen, über die bereits ein Großteil der Exporte läuft. Man hofft damit, den begrenzten Frachtraum der unregistrierten Tanker zu überfordern. Kritiker bezweifeln allerdings die Wirksamkeit der Maßnahme, weil bisher so gut wie kein Schiff der Schattenflotte seitens der Sanktionäre festgesetzt wurde. Ohne strengere Kontrollen sei der Handel kaum zu stoppen. Mit den neuen Sanktionen wird frühestens Anfang 2026 gerechnet.     

Eine Interessenabwägung in Sanktionsangelegenheiten findet durchaus statt, wie das folgende Beispiel zeigt. Die USA haben eine zeitlich befristete Ausnahmeregelung erlassen, die den normalen Betrieb von Lukoil-Tankstellen außerhalb Russlands bis zum 29. April 2026 ermöglicht. Dadurch dürfen alltägliche Geschäftsvorgänge wie Tanken, Löhne oder Lieferkettenzahlungen weiterlaufen. Geldflüsse nach Russland sowie Auszahlungen an den Mutterkonzern bleiben jedoch verboten und auch Firmenanteilsverkäufe benötigen weiterhin eine Genehmigung der US-Behörden. Von der Lockerung sind rund 2.000 internationale Lukoil-Tankstellen betroffen, darunter etwa 200 in den USA. Dies sorgt für Entspannung im Tagesgeschäft, wird aber auch vom Vorwurf der Eigennützigkeit begleitet.

Derweil sind Chinas Rohölimporte stark gestiegen. Im November erreichten sie mit einem Plus von gut fünf Prozent gegenüber Oktober den höchsten Stand seit August 2023. Insgesamt hat das Land in diesem Jahr rund 3,2 Prozent mehr Öl importiert als 2024, obwohl die heimische Nachfrage saisonbedingt sinkt und staatliche Raffinerien weniger produzieren. China stockt damit seine Lager weiter auf. Grund dafür sind die deutlich günstigeren Preise für Öl aus den sanktionierten Ländern. Analysten zufolge nutzen chinesische Raffinerien die niedrigen Preise, um frühzeitig größere Mengen für 2026 zu sichern. Im November waren Saudi-Arabien und der Iran mit jeweils rund 1,59 Mio. Barrel pro Tag die größten Lieferanten, gefolgt von Russland mit etwa 1,19 Mio. Barrel pro Tag.

Neben den originären Ölmarktthemen könnte die US-Notenbank Fed in dieser Woche wieder einmal für Preisbewegung sorgen. Morgen startet die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses, bei der am Mittwoch ein neuer Leitzins verkündet wird. Der Markt hält eine Zinssenkung um 0,25 Prozent für möglich, da die Kerninflation im November leicht auf 2,8 Prozent gefallen ist. Sie bleibt damit allerdings noch über dem gewünschten Zielniveau. Eine Zinssenkung gilt als Stimulus für Wirtschaft, Ölnachfrage und Ölpreise.

Nachdem die Ölnotierungen einen solchen Stimulus bereits Ende letzter Woche erhalten haben, starten sie heute Morgen nahezu unverändert in die neue Woche. Es bleibt abzuwarten, ob das bullische Potenzial damit bereits ausgeschöpft ist. Mit dem Eintritt der US-Broker am Nachmittag werden wir es erfahren.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 59,86 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 63,53 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 679,50 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8580 Euro Preise steigen. Damit kostet der Euro 1,1651 Dollar Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise bewegen sich so gut wie gar nicht, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen damit den internationalen Vorgaben. Heizölkunden stehen weiterhin vor der Wahl, den jüngsten Preiseinbruch zum Kauf zu nutzen oder auf eine Fortsetzung des Abgangs zu spekulieren. Es handelt sich um eine Glaubensfrage, da die geopolitische Lage zu unwägbar ist, um die Entscheidung rational treffen zu können. Die Trendkanäle in den verschiedenen Zeitansichten deuten eher auf Kaufen hin, da sie in den kaufrelevanten Perioden allesamt aufwärts weisen.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt nimmt wieder ab. Die Hoffnung auf tiefere Preise wird situativ von der Preisentwicklung geprägt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem klaren Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt nur im Norden der Republik ein Kaufsignal an.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Das aktuelle Niveau ist im längerfristigen Vergleich nicht teuer. Wem Sicherheit vor Spekulation geht, kauft noch, zumal am 01.01.2026 eine weitere Erhöhung der CO2-Abgabe auf dem Programm steht.

Wie hoch diese Erhöhung ausfällt, ist regierungsamtlich noch nicht abschließend geklärt. Bisher war von 3,2 Cent pro Liter Heizöl die Rede. Die Erhöhung wird in diesem Monat eingepreist, da sie bei Lieferung ab dem 01.01. enthalten sein muss.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 08. Dezember 2025

Heizölpreise-Chart vom 08.Dezember 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 08 Dezember 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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