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Ölpreise: Warum sie wieder steigen – und warum das noch nichts heißen muss

von Claudia Lohse

Tortendiagramm zu Primärenergie-Verbrauch in Deutschland

Internationaler Markt

Die Ölpreise korrigieren zur Wochenmitte aufwärts. Eine Anordnung aus dem Weißen Haus, wonach sämtliche sanktionierten Öltanker vor der Küste Venezuelas festgesetzt werden sollen, ist der Auslöser. Bereits in der vergangenen Woche hatte das US-amerikanische Militär einen Tanker beschlagnahmt; mehrere Schiffe mit Ziel Venezuela änderten daraufhin ihre Route. Eine vollständige Blockade könnte dem Weltmarkt bis zu eine Million Barrel Öl pro Tag entziehen – eine spürbare Menge, die angesichts eines weiterhin überversorgten Marktes jedoch  als verkraftbar gilt. Dennoch, der Druck auf das südamerikanische Land ist gestiegen, und die Trader preisen das heute ein.

Noch am Dienstag waren die Ölpreise auf neue Mehrjahrestiefs gefallen. Der Preisrutsch nach den Ukraine-Gesprächen in Berlin – verbunden mit der Hoffnung auf ein Kriegsende – setzte sich fort. Hinzu kamen enttäuschende Arbeitsmarktdaten aus den USA. Die Arbeitslosenquote ist dort stärker gestiegen als erwartet, was auf eine schwächere Konjunktur und damit niedrigere Ölnachfrage deutet. Die Ölpreise durchbrachen ihre gewohnte Handelsspanne der letzten Wochen nach unten. Heute Morgen notiert Brent-Rohöl jedoch wieder über der Marke von 60 Dollar je Barrel. 

Der Markt wird die neue Eskalationsstufe zwischen den USA und Venezuela weiter aufmerksam verfolgen. Gleichzeitig bleibt das Ringen um einen Frieden in der Ukraine ein zentraler Einflussfaktor. Nun muss sich zeigen, wie belastbar das Schutzversprechen der USA und Europas tatsächlich ausfällt – und ob Donald Trump bereit ist, weitere Druckmittel zu nutzen, um auch Russland zu Kompromissen zu bewegen. 

Im Fokus steht zudem der EU-Gipfel morgen, bei dem sich zeigen dürfte, wie handlungsfähig Europa beim weiteren Druckaufbau ist. Dort soll über ein Reparationsdarlehen für die Ukraine entschieden werden, das auf eingefrorenen Vermögenswerten der russischen Zentralbank basiert. Während das Einfrieren der Gelder völkerrechtlich als zulässig gilt, ist ihre Nutzung rechtlich umstrittener und einige EU-Mitglieder scheuen diesen Schritt. Kritiker warnen zudem vor möglichen Folgen für das Vertrauen in das europäische Finanzsystem und einer daraus resultierenden Kapitalflucht. 

Für den Ölmarkt geht es unter dem Strich vor allem um die Frage, wie wahrscheinlich ein baldiger Frieden ist – und damit ein mögliches Ende von Sanktionen gegen russisches Öl. Die US-Blockade gegen Venezuela stützt die Ölpreise zwar kurzfristig, doch die Friedenshoffnungen und die generelle Überversorgung des Marktes dürften dem klare Grenzen setzen.

Die Notierungen an den Ölbörsen steigen heute Morgen und loten ihr Aufwärtspotenzial aus. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI (West Texas Intermediate) steht aktuell bei 56,61 Dollar Preise steigen. Brent kostet 60,25 US-Dollar das Barrel Preise steigen. Eine Tonne Gasöl wird zu 621,50 Dollar gehandelt Preise steigen. Der US-Dollar kostet heute Morgen 0,8533 Euro Preise steigen. Damit ist der Euro für 1,1716 Dollar zu haben Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum Handelsauftakt des Vortages an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legen nach ihrem jüngsten Abwärtslauf heute Morgen wieder zu. Sie folgen der Preiskorrektur am internationalen Ölmarkt. Der bundesweite Durchschnittspreis liegt in der aktuellen Heizölpreis-Tendenz bei 88,75 Euro je 100 Liter (Standardlieferung 3.000 Liter). 

Die angespannte Lage rund um venezolanische Ölexporte führt kurzfristig zu Preisaufschlägen auf dem internationalen Parkett. Diese Entwicklung wirkt sich heute auch auf den heimischen Markt aus. Dennoch sind die Preise für Heizölverbraucher heute Morgen weiter attraktiv. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die tatsächlich aufgegebenen Bestellungen nach einer Preisanfrage misst, signalisiert eine hohe Kaufbereitschaft.  Gleichzeitig setzen viele Verbraucher auf einen weiteren Preisrückgang. In der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten 84 Prozent der Befragten künftig sinkende Preise. 

Das Tiefpreissystem gibt in vielen Regionen Deutschlands noch immer ein Kaufsignal – ein interessanter Kaufmoment für alle bislang Unentschlossenen. 

Darüber hinaus gilt mehr denn je: Zukunftsfähig werden wir nur, wenn wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln.

Heizölpreise-Chart vom 17. Dezember 2025

Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 17. Dezember 2025, pro 100 Liter. Preise inkl. MwSt.
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 17. Dezember 2025, pro 100 Liter. Preise inkl. MwSt.

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