Ukraine und Venezuela behindern Ölpreisverfall

15.12.2025, 11:15 Uhr von

2025-12-15T10:15:02.000Z
Ukraine und Venezuela behindern Ölpreisverfall (15.12.2025)

Internationaler Markt

Die Ölpreise gaben in der letzten Woche spürbar nach. Während Rohöl dadurch wieder in die Umgebung der Jahrestiefstpreise rückte, machte sich Gasöl daran, die Hochpreisphase des zweiten Halbjahres endlich abzuschließen. Die Jahrestiefstpreise sind für das Vorprodukt für Heizöl noch nicht in greifbarer Nähe. Immerhin, der prozentuale Preisabfall schlug in der letzten Woche beim Gasöl mit fast sieben Prozent deutlich stärker zu Buche als beim Rohöl mit übersichtlichen vier Prozent.    

Kenner des Ölmarkts gehen davon aus, dass die Preise angesichts der üppigen Versorgungslage weit tiefer lägen, wenn die geopolitische Lage nicht so waffenstarrend wäre, wie sie ist. Der Durchbruch nach unten scheitert derzeit am Ukraine-Krieg und am Venezuela-Konflikt. Während der Krieg nach dem Willen des Weißen Hauses schnellstens beendet werden soll, facht der Hausherr den Konflikt nach eigener Darstellung nun erst richtig an.

Die Beschlagnahmung eines Öltankers vor Venezuela sei der Auftakt für ein deutlich härteres Vorgehen gegen das Land. Washington plant offenbar eine intensivere Überwachung von Schifffahrtsrouten, weitere Sanktionen und schließt zusätzliche Eingriffe nicht aus. Erste Maßnahmen zeigen bereits Wirkung. So stoppen Reedereien Tankertransporte, Versicherungen werden teurer und Venezuelas Ölexporte geraten unter Druck. Da das Land stark von Öleinnahmen abhängt, setzen die USA genau hier den Hebel an. Sie begründen ihr Vorgehen mit der Bekämpfung von Drogenhandel, Migration und der Nichtanerkennung der Maduro-Regierung. Die ersten beiden Argumente klingen euphemistisch. Das dritte Argument sticht und es eint Trump und Putin. Was dem einen der Kommunist ist dem anderen der sogenannte Faschist. Diese Personen sind in den Vorhöfen der jeweiligen Herrschaftsgebiete unerwünscht.

Beim Zwischenstopp der Friedensmission in Berlin haben die USA und die Ukraine laut Äußerungen der Delegierten deutliche Fortschritte in den Verhandlungen erzielt. In mehrstündigen Gesprächen wurden ein 20-Punkte-Friedensplan sowie wirtschaftliche und diverse politische Fragen erörtert. Konkrete Inhalte gelangten nicht in die Öffentlichkeit. Die Gespräche sollen fortgesetzt und in einen größeren europäischen Rahmen eingebettet werden. Präsident Selenskyj signalisierte Kompromissbereitschaft bei einem Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinie und beim NATO-Beitritt. Er knüpft dies jedoch an verbindliche Sicherheitsgarantien. Der Mann wird Kröten schlucken müssen. Aber das droht selbst Putin, der den von ihm gescholtenen Faschisten in Kiew bei gewünschtem Gebietsgewinn vermutlich weiterhin erdulden muss.

Derweil setzt die Ukraine ihre Drohnenangriffe auf Russlands Energieinfrastruktur fort. Sie will damit die für die Kriegsfinanzierung wichtigen Öleinnahmen schwächen. Erstmals wurde dabei eine Ölbohranlage im Kaspischen Meer getroffen, wodurch die Förderung vorübergehend unterbrochen war. Zusätzlich griff die Ukraine eine Raffinerie und ein Öllager an, bei denen Brände ausbrachen. Die betroffene Raffinerie wurde bereits zuvor mehrfach attackiert. Derartige Aktionen verhindern den weiteren Ölpreisverfall. Für die Dezimierung russischer Öleinnahmen sind sie daher ein zweischneidiges Schwert.

Zur Ölnachfrage kommen uneinheitliche Meldungen aus China. Demnach lässt sich zwar keine wirtschaftliche Expansion nachweisen, aber Ölnachfrage und Raffinerieverarbeitung sollen im letzten Monat dennoch gestiegen sein.

Nachdem die Ölbörsen vergangenen Freitag deutlich nachgaben, starten sie heute Morgen ohne große Bewegung in die neue Handelswoche. Rohöl- und Gasölnotierungen halten ihr Niveau. Die Lage erlaubt den Satz, wenn etwas geht, könnte es abwärts gehen.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 57,58 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 61,28 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 628,00 Dollar Preise fallen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8515 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,1740 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise sind in der letzten Woche ansehnlich gefallen, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgten damit zwar der Tendenz des internationalen Börsengeschehens, quantitativ bildeten sie den Rückgang aber nicht vollständig ab. Aus gutem Grund, denn am 01.01.2026 steht eine weitere Erhöhung der CO2-Abgabe auf dem Programm. Die Erhöhung wird in diesem Monat eingepreist, da sie bei Lieferung ab dem 01.01. enthalten sein muss. Heizölkunden stehen weiterhin vor der Wahl, den jüngsten Preiseinbruch zum Kauf zu nutzen oder auf eine Fortsetzung des Abgangs zu spekulieren. Es handelt sich um eine Glaubensfrage, da die geopolitische Lage zu unwägbar ist, um die Entscheidung rational treffen zu können. Die Trendkanäle in den verschiedenen Zeitansichten helfen bei der Entscheidung kaum weiter, da sie heterogen ausfallen. Immerhin, in der kurzzeitigen Ansicht kehrt der Abwärtstrend zurück.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist belebt. Die Hoffnung auf tiefere Preise wird situativ von der Preisentwicklung geprägt. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreis-System zeigt in den meisten Regionen der Republik Kaufsignale an.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Das aktuelle Preisniveau ist angesichts der laufenden Einpreisung der CO2-Abgabe für 2026 zum Kauf geeignet.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

Teilen Sie uns Ihre Meinung mit!

Uns ist Ihre Meinung wichtig. Schreiben Sie mir direkt an meine E-Mail-Adresse: KlausBergmann@esyoil.com

Presse-Kontakt

Tel: 04131 680 498 00

E-Mail: presse@esyoil.com

Heizölpreise-Chart vom 15. Dezember 2025

Heizölpreise-Chart vom 15.Dezember 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 15 Dezember 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

Lesereinschätzungen der Heizölpreis-Entwicklung am

Insgesamt wurden Stimmen gezählt.

Preis fällt (0%)

Preis steigt (0%)

Unsere Leser prognostizieren eine tendenzielle Seitwärtsbewegung.

Lesereinschätzungen der Heizölpreis-Entwicklung am

Insgesamt wurden Stimmen gezählt.

Preis fällt (0%)

Preis steigt (0%)

Unsere Leser prognostizieren eine tendenzielle Seitwärtsbewegung.