Heizölpreise auf Zweimonatshoch. Moskau muss nach ukrainischen Angriffen Dieselexporte reduzieren

26.09.2025, 10:00 Uhr von

2025-09-26T08:00:24.000Z
Heizölpreise auf Zweimonatshoch. Moskau muss nach ukrainischen Angriffen Dieselexporte reduzieren (26.09.2025)

Internationaler Markt

Im Zeitlupentempo nähern sich die internationalen Rohölpreise der kritischen 70-Dollar-Marke. Brent-Rohöl startete gestern bei 69,2 Dollar je Barrel. Am heutigen Morgen sind es 69,6 Dollar.

Die Gründe für den Preisanstieg sind seit Anfang der Woche dieselben, aber sie haben gestern im Tagesverlauf neue Nahrung erhalten.

Der russische Energieminister Novak kündigte gestern an, dass Russland seine Dieselexporte drosseln muss. Das soll vorerst bis Ende des Jahres gelten. Das Land ist traditionell einer der größten Dieselexporteure der Welt. Für Benzin gilt bereits seit längerem ein umfassendes Exportverbot.

Moskau reagiert damit auf die Vielzahl von Raffinerieausfällen im ganzen Land. Der Ukraine gelingt es immer wieder, auch weit entfernte Anlagen mit Drohnen zu treffen und in Brand zu setzen. Die Schäden hielten sich zunächst in Grenzen, aber jetzt wird die Lage allmählich kritisch. Immer mehr Regionen melden einen Mangel an Treibstoffen.

Nachdem Russland mit provokativen Drohnenüberflügen immer wieder den NATO-Luftraum verletzt und gezielt Flughäfen wie zuletzt in Dänemark lahmgelegt hat, will die EU zusammen mit Großbritannien und den USA die Tankerexporte weiter erschweren. 

Immer mehr Schiffe, die im Auftrag russischer Ölkonzerne oder der vor allem in Dubai stationierten russischen Ölhändler unterwegs sind, kommen auf schwarze Listen. Im Weißen Haus übt Trump Druck auf den türkischen Präsidenten Erdogan aus. Die Türkei ist neben China und Indien ein wichtiger Abnehmer von russischem Öl.

Gleichzeitig präsentiert sich die Weltwirtschaft in besserer Verfassung als befürchtet. Die USA meldeten gestern eine ganze Reihe von Wirtschaftsdaten und Arbeitslosenzahlen, die besser ausfielen als erwartet. Das hatte jedoch eine zwiespältige Wirkung auf die Ölbörsen. Einerseits könnte ein höheres Wirtschaftswachstum den Ölverbrauch ankurbeln. Andererseits könnten sie die weiteren Zinssenkungen der US-Notenbank verzögern. 

Auch der Kurs der Staaten im Ölkartell OPEC+ stützt derzeit den Ölpreis. Das Kartell hat zwar im Frühjahr beschlossen, sein Ölangebot schrittweise zu erhöhen, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen, aber in der Praxis ist das offenbar schwieriger als geplant.

Bisher kamen nur drei Viertel der geplanten Zusatzmengen auf den Markt. Der Anteil könnte in den nächsten Monaten weiter fallen, da es einigen Kartellstaaten nicht gelingt, ihre Produktion zu erhöhen. Das gilt für Algerien, Kasachstan, Oman und Russland.

Auch wenn der globale Ölmarkt nach wie vor sehr gut versorgt wird, reicht diese Nachrichtenlage offenbar aus, um den Ölpreis in der Nähe der 70-Dollar-Marke zu halten. Brent-Rohöl kostet zum Handelsstart in Europa 69,43 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 65,07 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 724,50 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,8564 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,1672 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise steigen am Morgen auf ein Zweimonatshoch. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt einen landesweiten Durchschnittspreis von 92,2 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). Die russischen Probleme beim Dieselexport und der schwache Euro sind die wichtigsten Auslöser für diesen Preisanstieg. Gasoil, also das Vorprodukt der Raffinerien für Diesel und Heizöl, ist allerdings noch nicht knapp. 

Nur in Bayern meldet die Bayernoil Raffinerie in Neustadt einmal mehr technische Probleme bei der Gasoil-Produktion. Die Händler versorgen sich zum Teil über die Schwedt-Raffinerie in Brandenburg, wie Argus Media berichtet. Trotzdem könnten auch in den nächsten Monaten die bayerischen Preise überdurchschnittlich hoch bleiben, da die über 60 Jahre alte Raffinerie langwierige Reparaturarbeiten erwartet. 

Das Schwarm-O-Meter für den deutschen Heizölmarkt zeigt nach wie vor Kaufinteresse, aber auch einen wachsenden Pessimismus bei den Preisen. Fast 40 Prozent der Stimmen erwarten in der täglichen Lesereinschätzung steigende Heizölpreise. Das ist ein weit überdurchschnittlicher Anteil.

Eine stabile Weltwirtschaft und russische Exportprobleme sprechen für diese Einschätzung. Trotzdem wird wohl das globale Überangebot an Rohöl einen größeren Preisanstieg in Schach halten. Aber die Preisrisiken sind zweifellos gestiegen. Wer ruhig schlafen will, sollte daher die nach wie vor niedrigen Heizölpreise nutzen.

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 26. September 2025

Heizölpreise-Chart vom 26.September 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 26 September 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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