Donald Trump hat mal wieder den Ölpreisflüsterer gegeben

29.07.2025, 11:17 Uhr von

2025-07-29T09:17:51.000Z
Donald Trump hat mal wieder den Ölpreisflüsterer gegeben (29.07.2025)

Internationaler Markt

Die Hoffnung, dass der für Heizöl wichtige Gasölpreis den relativen Abstand zu Rohöl Brent in einem insgesamt ruhigen Marktumfeld verkürzt, hatte sich gestern Morgen recht schnell zerschlagen. Am Ende des Handelstages war die Verkürzung aber tatsächlich vollzogen. Der Markt zeigte sich allerdings ziemlich belebt und sorgte für eine allgemeine Erhöhung der Ölpreise. Was war geschehen?

Positive Wirtschaftserwartungen aufgrund des zustande gekommenen Deals zwischen den USA und der EU ließen die Ölpreise zunächst moderat steigen. Kritiker aus Wirtschaft und Banken nährten indes Zweifel an dem geplanten Handelsabkommen. So bezeichnete Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis als Demütigung der EU und forderte mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit von den USA. Banker sehen in den neuen US-Zöllen eine bremsende Wirkung für die EU-Exporte und das Wirtschaftswachstum. Der deutsche Autoindustrieverband warnte vor milliardenschweren Verlusten für deutsche Hersteller aufgrund der 15-prozentigen Zölle und mangelnder Wettbewerbsfähigkeit unter dem EU-Regime.

Die Reden zeigten Wirkung beim Euro. Die Währung geriet unter Druck und verlor bemerkenswert stark an Wert. Das damit teurer gestellte Öl in Europa bremste den Anstieg an den Ölbörsen für eine Weile. Dann trat Donald Trump auf. Er überraschte die Welt mit der Ankündigung, die ursprünglich gesetzte 50-Tage-Frist für ein Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine auf zehn oder zwölf Tage zu verkürzen.

Hintergrund der Entscheidung ist die wachsende Enttäuschung über den russischen Präsidenten, der trotz vieler Gespräche keine ernsthaften Friedensbemühungen zeigt und wiederholt gegen Absprachen verstoßen habe. Trump kritisierte besonders die fortgesetzten Angriffe auf ukrainische Städte mit zivilen Opfern. Er betonte, dass es keinen Sinn mache, weiter zu warten, wenn offensichtlich sei, dass Putin keine echten Verhandlungen will. Sollte bis zum Ablauf der verkürzten Frist keine Einigung erzielt werden, droht Trump Russland und seinen Handelspartnern harte Sanktionen an, darunter 100-prozentige Strafzölle auf alle Handelsbeziehungen mit Moskau.

Das sich andeutende Mangelszenario brachte die Ölnotierungen auf Trab. Sie stiegen um rund drei Prozent. Während Rohöl Brent den Aufwärtskurs bis zum Handelsschluss fortsetzte, drehte Gasöl nach drei Prozent bei und halbierte danach den Anstieg. Das war die relative Annäherung an die Rohölpreise.

Trumps Sekundärsanktionen könnten also bereits Mitte August im Zusammenspiel mit den EU-Sanktionen das russische Ölangebot aus dem Markt drängen. Bis einschließlich September will die OPEC-Plus, der Russland als zweitwichtigster Alliierter angehört, ihr Ölangebot aber hochfahren. Nichts deutet dieser Tage auf eine Relativierung dieses Vorhabens. Natürlich könnte es einfach fehlschlagen oder es könnte durch weiter erhöhte Angebote aus dem Kreis der OPEC realisiert werden. Das wäre für Moskau eine doppelte Schmach.

Wohin die Ölpreise nun ziehen werden, bleibt spannend. An den Börsen halten sie heute Morgen das gestern erreichte Niveau. Allerfalls kann eine homöopathische Neigung zu tieferen Preisen konstatiert werden. Das ist aber nur eine Momentaufnahme und in keiner Weise trendig.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 66,62 Dollar Preise steigen und das Barrel Brent zu 69,92 Dollar Preise steigen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 707,50 Dollar Preise steigen. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8654 Euro Preise steigen. Damit kostet der Euro 1,1555 Dollar Preise fallen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Heizöl hält heute Morgen das Preisniveau, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Den Anschluss an die internationalen Vorgaben hatte es bereits gestern mit einem Anstieg vollzogen. Dabei ist zu beachten, dass dieser Anstieg nicht nur auf das Konto gestiegener Ölnotierungen geht, sondern zusätzlich vom Dollar getrieben wird. Preislich ist die Situation schwer zu erfassen. Ein Blick auf die Trendkanäle in den verschiedenen Zeitbereichen bestätigt das, denn unterschiedlicher könnten sie kaum sein. Im kurzen Zeitbereich geht es relativ steil aufwärts. In der 6-Monats-Ansicht geht es ebenfalls aufwärts, nur nicht so steil. In der 12-Monats-Ansicht zeigt sich indes ein glasklarer Abwärtstrend.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist lebhaft. Die Hoffnung auf tiefere Preise bekommt Sorgenfalten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem immer noch starken Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Das mathematische Tiefpreissystem gibt in einigen Regionen der Republik Kaufsignale an.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Der Traum von tieferen Preisen im späteren Jahresverlauf ist noch nicht ausgeträumt. Die aktuellen Preise sind allerdings nicht schlecht und vor allen Dingen eine sichere Bank.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 29. Juli 2025

Heizölpreise-Chart vom 29.Juli 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 29 Juli 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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