Heizölmarkt bleibt entspannt. US-Lagerbestände steigen stärker als erwartet

31.07.2025, 10:11 Uhr von

2025-07-31T08:11:57.000Z
Heizölmarkt bleibt entspannt. US-Lagerbestände steigen stärker als erwartet (31.07.2025)

Internationaler Markt

Der Monat Juli endet mit schlechtem Wetter und den höchsten Rohölpreisen seit fünf Wochen. Brent-Rohöl kostet am Morgen über 73 Dollar je Barrel. Das gilt allerdings nur für den heute auslaufenden Liefermonat September. Für den Oktober steht der Preis bei 72,4 Dollar je Barrel.

Die Ölpreise sind in den letzten Tagen kräftig gestiegen. Auslöser war die Ankündigung Trumps, Russland und die Käufer russischen Öls mit hohen Zöllen zu belegen, falls sich Putin bis nächsten Freitag nicht Richtung Waffenstillstand bewegen sollte. 

Der US-Präsident ist für seine Sprunghaftigkeit bekannt. Auch ging er einer direkten Konfrontation mit Russland bisher aus dem Weg. Insofern bezweifeln viele Beobachter, dass er sich tatsächlich mit Russlands Hauptkunden, also Indien und China, anlegen wird. Aber das Ultimatum macht viele Händler nervös. 

Der wichtigste Grund für die stabilen Ölpreise ist jedoch der wachsende Optimismus in den Märkten. Die Weltwirtschaft wirkt robuster als erwartet. Gestern sorgten stabile Daten zur Konjunktur und zum Arbeitsmarkt in den USA für Auftrieb. Konzerne wie Microsoft und Facebook melden steigende Umsätze und Gewinne.

Auch wird ein Zollkonflikt nach dem anderen beigelegt, zumindest für den Moment. Gestern stimmte Südkorea Zollsätzen von 15% und dem Kauf von großen Mengen LNG (flüssiges Erdgas) aus den USA zu. Trump sonnt sich als Dealmaker in den Schlagzeilen, aber dahinter steckt nur wenig Substanz. Weder die amerikanische Ölwirtschaft noch die LNG-Exporteure sind in der Lage, die vereinbarten Mengen an Südkorea, die EU oder andere Länder zu liefern. 

Ein gemischtes Bild lieferte auch der Wochenbericht zum amerikanischen Ölmarkt, der gestern veröffentlicht wurde. Die Rohölbestände stiegen unerwartet deutlich um 7,7 Mio. Barrel im Vergleich zur Vorwoche. Auch die Vorräte an Diesel/Heizöl legten kräftig zu. Gerade hier hatten niedrige Bestände zuletzt für hohe Dieselpreise auf beiden Seiten des Atlantiks gesorgt. Die Benzinlager schrumpften zwar, aber das ist für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich.  

Hier die Zahlen des amerikanischen Energieministeriums (DOE) und die Umfragewerte des Branchenverbandes der Ölindustrie (API). Sie zeigen die Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche:

∙ Rohöl: +7,7 Mio. Barrel (DOE) bzw. +1,5 Mio. Barrel (API)
∙ Heizöl und Diesel: +3,6 Mio. Barrel (DOE) bzw. +4,2 Mio. Barrel (API)
∙ Benzin: -2,7 Mio. Barrel (DOE) bzw. -1,7 Mio. Barrel (API) 
∙ Rohölförderung (4-Wochen-Durchschnitt): 13,3 Mio. Barrel pro Tag (auf Vorjahresniveau)
∙ Ölnachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 20,8 Mio. Barrel pro Tag (0,3 Mio. über Vorjahresniveau)

Die Ölbörsen starten am Morgen mit nur wenig veränderten Preisen in den Handel. Brent-Rohöl (Oktober-Kontrakt) kostet aktuell 72,36 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 70,02 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 711,25 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,8732 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,1447 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Der deutliche Anstieg der Rohölpreise zieht die Heizölpreise mit nach oben. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt aktuell einen landesweiten Durchschnittspreis von 91,4 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). 

Der Anstieg fällt jedoch sehr moderat aus. Die Lage im Gasoil-Markt hat sich auf beiden Seiten des Atlantiks etwas entspannt. Das dämpft nun die Preise für Diesel und Heizöl, die beide aus Gasoil hergestellt werden. 

Der Heizölmarkt bleibt entspannt. Die Zahl der Bestellungen liegt in dieser Woche auf einem durchschnittlichen Niveau. Das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Bestellungen nach Preisanfragen erfasst, steht auf einer hohen Stufe. Wer Interesse hat, greift also zu. Kein Wunder, denn viele Kunden rechnen mit weiter steigenden Heizölpreisen. Die Zahl der pessimistischen Preiserwartungen liegt in der täglich ermittelten Lesereinschätzung über dem üblichen Maß.

Fazit: Wer demnächst Heizöl benötigt, sollte das sehr moderate Preisniveau nutzen. Noch immer rechnen viele Beobachter mit sinkenden Ölpreisen im Herbst, aber angesichts der unerwartet guten Konjunkturdaten gerät diese These allmählich ins Wanken.

Dennoch gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 31. Juli 2025

Heizölpreise-Chart vom 31.Juli 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 31 Juli 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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