Zollchaos geht in die nächste Runde. Ölpreise fallen

01.08.2025, 10:15 Uhr von

2025-08-01T08:15:46.000Z
Zollchaos geht in die nächste Runde. Ölpreise fallen (01.08.2025)

Internationaler Markt

Der August startet mit einer neuen Runde im amerikanischen Zollchaos. Weltweit geben die Aktienmärkte nach. Die Ölbörsen müssen die News erst einmal verdauen und reagieren bisher nur wenig. Brent-Rohöl kostet am Morgen 71,7 Dollar je Barrel, also etwa ein Prozent weniger als gestern um diese Zeit.

In den letzten Stunden verkündete der launenhafte US-Präsident eine Serie neuer Entscheidungen, die heute die Schlagzeilen beherrschen. Eigentlich sollten heute zahlreiche Zollsätze in Kraft treten, aber die Entscheidung wurde in letzter Sekunde auf den 7. August verschoben. 

Gleichzeitig erhöhte Trump die Zölle für eine Reihe kanadischer Waren. Auf die Exporteure in Indien, in der Schweiz und Neuseeland kommen ebenfalls höhere Abgaben zu. In einigen Tagen soll der Zollsatz auf brasilianische Waren auf 50% erhöht werden. Trump will damit den rechtsextremen Ex-Präsidenten Bolsonaro aus dem Gefängnis freipressen. Der steht wegen eines versuchten Staatsstreiches vor Gericht.

Wenn die US-Regierung alles wie angekündigt umsetzt, steigen die durchschnittlichen Importzölle in den USA demnächst auf 15,2 Prozent. Vor dem Amtsantritt Trumps im Januar waren es 2,3 Prozent. Der Preiseffekt der höheren Zölle kommt langsam in den amerikanischen Inflationsdaten an. Die neuen Zahlen lagen gestern über den Erwartungen. 

Die US-Verbraucher werden den größten Teil der Zölle bezahlen müssen. Dafür steigen die Einnahmen des Staates. Trump finanziert damit einen Teil seiner Steuergeschenke an die Reichen. Unter dem Strich ist die neue Zollpolitik also vor allem eine Umverteilung von unten nach oben.

Der Ölmarkt kann im Moment nicht viel mit der neuen Volte im Zollspektakel anfangen. Vielmehr wachsen die Zweifel, dass Trump sein Ultimatum gegenüber Moskau und den Abnehmern von russischem Öl durchhalten wird. Das tritt eigentlich am kommenden Freitag in Kraft. Auf Indien und China kämen dann Zollsätze von 100% zu. 

Wenn die Hauptkunden für russisches Tankeröl tatsächlich einlenken sollten, dann hätte das erhebliche Auswirkungen auf den Ölpreis. Moskau müsste für knapp drei Millionen Barrel Rohöl pro Tag neue Abnehmer finden. 

Aber wie üblich lässt sich Trump alle Türen offen. Denn was der US-Präsident konkret von Putin in den nächsten Tagen fordert, bleibt unklar. Klar ist allerdings, dass er steil steigende Tankstellenpreise vermeiden will. Es wäre also möglich, dass sich Trump wie schon in den letzten Monaten mit einer symbolischen Geste Moskaus zufrieden gibt.

Moskau und Neu-Delhi zögern daher. Derzeit liegen mehrere Tanker mit russischem Öl vor der indischen Westküste und warten auf eine Entscheidung. 

Abwarten scheint heute auch die Devise an den Ölbörsen zu sein. Die Preise geben im frühen Handel leicht nach. Brent-Rohöl (Oktober-Kontrakt) kostet aktuell 71,68 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht bei 69,21 US-Dollar je Barrel Preise fallen. Rotterdamer Gasoil notiert bei 706,50 Dollar je Tonne Preise fallen. Der US-Dollar ist 0,8755 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,1420 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Preisveränderungen im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Der deutsche Heizölmarkt ignoriert auch heute die internationalen Vorgaben. Gestern wurden die steigenden Rohölpreise ignoriert, heute die fallenden. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt aktuell einen nahezu unveränderten landesweiten Durchschnittspreis von 91,5 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3.000 Liter). 

Das Kaufinteresse ist stabil. Die Zahl der Bestellungen bleibt auf einem durchschnittlichen Niveau. Das Schwarm-O-Meter, das die Zahl der Bestellungen nach Preisanfragen erfasst, ist auf die mittlere Stufe zurückgefallen. Das Interesse ist also da, aber die Verbraucher greifen nicht sofort zu. Die Preiserwartungen normalisieren sich allmählich. Die tägliche Lesereinschätzung zeigt, dass sich die Zahl der Preisoptimisten und Preispessimisten wieder auf das übliche Niveau zubewegt.

Fazit: Das Preisniveau bleibt attraktiv. Wer vor einem leeren Tank steht, findet derzeit günstige Angebote. Wer spekulieren will, muss nun abwägen: Macht Trump mit seinem Ultimatum gegenüber Moskau, Indien und China ernst oder gibt es ab Herbst ein breites Überangebot an Rohöl, das auf die Ölpreise drücken wird?  

Trotz alledem gilt nach wie vor: Nichts ist billiger und klimaschonender als Heizöl, das nicht verbrannt wird. Reduzieren Sie Ihren Verbrauch und überdenken Sie Ihre aktuelle Heizlösung. Die Verbraucherzentralen halten Tipps und Empfehlungen bereit. 

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Heizölpreise-Chart vom 01. August 2025

Heizölpreise-Chart vom 01.August 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 01 August 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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