Donald Trump lässt die Ölpreise wieder tanzen

28.10.2025, 11:04 Uhr von

2025-10-28T10:04:57.000Z
Donald Trump lässt die Ölpreise wieder tanzen (28.10.2025)

Internationaler Markt

Während die Rohölpreise gestern den Rückwärtsgang bevorzugten, setzten die Gasölnotierungen ihren Rallyekurs fort. Das änderte sich erst, nachdem sie das September- und das Oktoberhoch deutlich übertroffen hatten. Damit verbleibt nur noch ein Tag in diesem Jahr, der 3. Juni, an dem der Preis höher war. Von der neuen Hochlage kommen die Gasölnotierungen nun aber ebenfalls zurück.

Die aktuellen Preisturbulenzen gehen wieder einmal auf das Konto von Donald Trump. Ob der bevorstehende Abschluss eines Deals mit China oder weiterhin die Sanktionen gegen die russische Ölindustrie ursächlich ist, lässt sich nicht zweifelsfrei bestimmen. Der Deal scheint auf alle Fälle in trockenen Tüchern zu sein. Die Sanktionen könnten indes noch gesteigert werden, wenn Russland den Krieg in der Ukraine nicht beendet, lässt das Weiße Haus wissen und skizziert die Maßnahmen.

Im Mittelpunkt stünde der russische Bankensektor und die Infrastruktur für den Öl-Export. Zudem würde Washington den europäischen Plan unterstützen, eingefrorenes russisches Vermögen zum Kauf amerikanischer Waffen für die Ukraine zu nutzen. Ähnliche Schritte für in den USA blockierte Vermögenswerte werden gerade geprüft.

Das Vorgehen markiert einen klaren Kurswechsel im Weißen Haus. Hatte Präsident Trump zuvor eine abwartende und eher nachsichtige Haltung gegenüber Moskau eingenommen, sendet die Regierung nun ein deutlich härteres Signal an den Kreml. Gleichzeitig setzt Washington auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit Europa und erwartet, dass die EU den Druck auf Russland weiter erhöht. Neue Zölle lehnen die EU und die übrigen G7-Partner zwar ab. Dessen ungeachtet hat die EU-Kommission ihre bestehenden Maßnahmen aber gerade auf chinesische Unternehmen ausgeweitet, die mit russischen Ölimporten in Verbindung stehen.

Donald Trump stellt in Aussicht, anlässlich seines Treffens mit Chinas Präsident Xi Jinping am Donnerstag über die Ölsanktionen gegen Russland zu sprechen und gibt vor der Presse an, dass China seine Importe aus Russland deutlich gesenkt habe. Indien wolle die Russland-Importe nach seiner Aussage komplett einstellen. Tatsächlich sind diese Ölströme zwischen April und September um acht Prozent gesunken.

Ob Donald Trump die Beendigung des Ukrainekriegs wirklich so wichtig ist, wie seine Äußerungen das vermuten lassen, ist nicht gewiss. Er hätte zumindest einen weiteren Grund für seine offensive Attacke gegen Russlands Ölexporte. Solange es weitgehend ungestört fließt, bleibt die prognostizierte Ölschwemme eine reale Bedrohung für seine Ölindustrie. Diese ist mehr als in anderen Ländern von einem angemessenen Ölpreis abhängig. Fällt der unter die Schwelle von 50 bis 60 Dollar pro Barrel drohen Schließungen und Pleiten. Das wird Trump zu verhindern suchen. Die spürbare Reduzierung des russischen Angebots wäre ein adäquates Mittel dafür. Mit dem Missmut seiner Wähler über höhere Ölpreise würde er umgehen können.

Nach dem unerwarteten Anstieg der Ölpreise in der letzten Woche wird der Blick auf die Börse heute Morgen eine Wohltat für Verbraucher sein. Die Notierungen fallen steil ab. Rohöl Brent hat zur Stunde die Hälfte des Gewinns der letzten Woche annulliert. Gasöl läuft dem Geschehen noch hinterher, aber der gestrige Anstieg ist zumindest wieder abgeräumt. Es handelt sich um eine Momentaufnahme. Sie stellt keine Garantie für den weiteren Verlauf dar.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 60,18 Dollar Preise fallen und das Barrel Brent zu 64,40 Dollar Preise fallen gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 717,00 Dollar Preise stagnieren. Der US-Dollar kostet aktuell 0,8583 Euro Preise fallen. Damit kostet der Euro 1,1648 Dollar Preise steigen. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise legten gestern noch einmal zu, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Das sollte sich heute ändern. Die Voraussetzung für diese Einschätzung ist allerdings eine Verfestigung der momentanen Börsenstimmung. Die mittel- und längerfristigen Trendkanäle nähern mit ihrer Abwärtsrichtung weiterhin die Hoffnung darauf. Diese könnte im Inland allerdings durch den langen Arm der US-Sanktionen gegen die russische Rosneft durchkreuzt werden. Der Ölkonzern ist der größte Gesellschafter der PCK-Raffinerie in Schwedt, die dadurch zum sanktionierten Objekt wird. Die Anlage ist für den Großraum Berlin-Brandenburg von vorrangiger Bedeutung für die Versorgung mit Kraft- und Brennstoffen. Derzeit machen Spekulationen über eine sechsmonatige Ausnahme von den Sanktionen die Runde.

Die Heizölnachfrage im Binnenmarkt ist angesichts des Preissprungs eingebrochen. Die Hoffnung auf tiefere Preise ist außerordentlich volatil. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht heute Morgen auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung auf fallende Heizölpreise.

Unser Satz an alle unentschlossenen Kunden lautet: Der Preissprung ist übel. Gleichwohl kann man das aktuelle Niveau im längerfristigen Vergleich nicht als teuer bezeichnen.

Im Übrigen sind wir mehr denn je der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 28. Oktober 2025

Heizölpreise-Chart vom 28.Oktober 2025
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 28 Oktober 2025, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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