Preisvergleich:

Ölpreise steigen unbeirrt weiter

04.02.2021, 09:02 Uhr von

2021-02-04T08:02:00.000Z
Ölpreise steigen unbeirrt weiter (04.02.2021)

Internationaler Markt

Über Wochen konnte sich der Rohölmarkt nicht entscheiden: Aufwärts oder abwärts? Diese Woche brachte die Entscheidung. Der nächste Schritt nach den 55 Dollar je Barrel im Januar soll die “Wunschmarke” 60 Dollar sein. Sie gilt in OPEC-Kartellkreisen als guter Kompromiss, um die Staatshaushalte zu finanzieren, ohne der amerikanischen oder brasilianischen Konkurrenz zu viel Anreize für neue Investitionen zu geben. Gestern richteten sich die Preise bereits über 58 Dollar je Barrel ein.

Die Daten aus dem Ölmarkt spielen bisher mit. Gestern meldete das US-Energieministerium (DOE) die neuen Wochenzahlen aus dem Ölmarkt. Nach dem unerwartet steilen Rückgang der Rohölvorräte wurde gestern eine Gegenbewegung nach oben erwartet. Die blieb aber aus, obwohl in der Berichtswoche durch die höheren Importe 9 Mio. Barrel mehr ins Land kamen. Die Rohöllager schrumpften dennoch um 1 Mio. Barrel.

Ebenso preisstützend war die anscheinend noch immer unverändert niedrige Rohölförderung von 10,9 Mio. Barrel pro Tag. Das liegt 2 Mio. Barrel unter dem Vorjahr. Gleichzeitig wirkt die Nachfrage überraschend stabil. Sie liegt nur 0,8 Mio. Barrel pro Tag unter dem Vorjahreswert.

Hier die Zahlen des DOE und des US-Branchenverbandes (API) im Überblick:

Rohöl: -4,3 Mio. Barrel (API) bzw. -1,0 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: -1,6 Mio. Barrel (API) bzw. 0,0 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: -0,2 Mio. Barrel (API) bzw. +4,5 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: unverändert 10,9 Mio. Barrel pro Tag (2,0 Mio. unter Vorjahreswert)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 19,4 Mio. Barrel pro Tag (0,8 Mio. unter Vorjahreswert).

Auch andere News stabilisierten gestern die Ölpreise. Die Konjunkturdaten fielen günstig aus. Ein OPEC-Komitee zeigte sich zufrieden mit der Einhaltung der Förderkürzungen. Unklar bleibt jedoch, ob der Irak seine Zusagen einhält, nachträglich Öl vom Markt zu nehmen.

Insgesamt bleibt damit das “Narrativ” der Trader intakt: Die Lagerbestände werden abgebaut. Die Impfkampagnen sorgen bis zum Sommer für eine Normalisierung der Ölnachfrage. Und die OPEC plus Russland halten ihre Förderziele ein, was den Markt knapp hält. Immer mehr Banken und Institute sehen daher die Brent-Rohölpreise bis zum Sommer über 60 Dollar je Barrel.

Heute Morgen geht es erst einmal weiter nach oben. Der Markt blickt vor allem auf die anstehenden Arbeitsmarktdaten aus den USA. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht aktuell bei 56,05 US-Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Die Nordseesorte Brent kostet 58,81 US-Dollar je Barrel Tendenz: steigend. Rotterdamer Gasöl notiert bei 478,75 Dollar je Tonne Tendenz: steigend. Der US-Dollar ist 0,8332 Euro wert Tendenz: steigend. Damit steht der Euro bei 1,1997 Dollar Tendenz: fallend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise steigen heute erneut. Sie stehen knapp unter 57 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), wie die Heizölpreis-Tendenz zeigt. Das entspricht fast exakt dem Vorjahrespreis.

Teures Rohöl, höhere Abgaben und ein starker Dollar sorgen dafür, dass die Zeiten billigen Heizöls erst einmal vorbei sind. Der Heizölmarkt wird nun nervös. Die Bestellaktivität zieht an.

Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht noch auf der mittleren Stufe, was auf eher zögernde Kunden deutet. Aber in der aktuellen Lesereinschätzung setzen nur noch 52% der Voten auf fallende Heizölpreise. Das ist ein weit unterdurchschnittlicher Wert, der einen ausgewachsenen Preispessimismus anzeigt.

Die Preischarts zeigen den aktuellen Ausbruch nach oben. In der kurzen Perspektive weisen die Preiskorridore jetzt klar aufwärts. In der mittleren Frist droht dasselbe. Nur längerfristig ist der Abwärtskorridor noch intakt.

Was tun? Der internationale Ölmarkt wirkt sehr optimistisch. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Preise bald ihren Höhepunkt erreicht haben. Trotzdem sind die Preisrisiken groß, zumal der Winter noch lange dauern kann und der Euro unter Druck ist. Wer vor einem halbleeren Tank steht, sollte daher nicht zu lange warten.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

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Heizölpreise-Chart vom 04. Februar 2021

Heizölpreise-Chart vom 04.Februar 2021
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 04 Februar 2021, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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