Preisvergleich:

Heizölpreise: Zu viel Öl im Markt

11.02.2020, 08:02 Uhr von

2020-02-11T07:02:00.000Z
Heizölpreise: Zu viel Öl im Markt (11.02.2020)

Internationaler Markt

Der Ölmarkt steht unter dem Einfluss der chinesischen Corona-Epidemie. Die Ölpreise liegen in der Hand Russlands. In China sind aufgrund von Quarantäne- und Schutzmaßnahmen zwei bis drei Prozent der Weltölnachfrage ausgefallen. Das wird sich trotz langsamerer Ausbreitung des Erregers im März noch nicht ändern. Dennoch will Russland einer notwendigen Produktionskürzung gemeinsam mit der OPEC immer noch nicht zustimmen. Im Kreml wird der aktuelle Ölpreis erduldet.

Mit Blick auf die teurere US-Förderung könnte die russische Haltung eine probate Strategie sein, die Amerikaner ein Stück aus dem Markt zu drängen. Die werden die niedrigen Preise nicht mitgehen wollen. Die Frage ist nur, wie viel der US-Produktion durch höherpreisige Kontrakte abgesichert ist, oder anders ausgedrückt, wann die US-Unternehmen den Preisverfall spüren werden.

In diesen Tagen deutet sich an, dass Libyen als Ölproduzent zurückkehren könnte. Momentan sind die Exportwege bürgerkriegsbedingt verschlossen. Mit einem funktionierenden Waffenstillstand wird sich das ändern. Kurzfristig würde dieser Fall zu einem weiteren Einbruch der Ölpreise führen, da der Markt Libyens Öl nicht aufnehmen kann. Die Öllager sind voll. Man weicht bereits auf Tankschiffe aus, um die überschüssigen Ölmengen lagern zu können. Das ist allerdings eine kostspielige Angelegenheit, bei der Händler derzeit Geld verlieren.

Wenn Libyen tatsächlich wieder liefert, wird Russland vermutlich einlenken. Dann muss Menge aus dem Markt genommen werden, um die Ölpreise nicht unkontrolliert kollabieren zu lassen.

Tendenziell ist die Preisbildung derzeit bärisch. Gleichwohl kommt es bisweilen zu spekulativen Gegenbewegungen, die Finanzjongleure ohne Bezug zum fundamentalen Marktgeschehen initiieren. Wenn die Initiatoren solcher Bewegungen Follower finden, können sie damit Geld verdienen. Die Follower sind üblicherweise die Gehörnten.

In der vergangenen Nacht wurde eine solche Bewegung in Gang gesetzt. Mittlerweile scheint sie abgeschlossen zu sein. Die Notierungen drehen nach einem ordentlichen Anstieg wieder bei.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 50,00 Dollar Tendenz: fallend und das Barrel Brent zu 53,77 Dollar Tendenz: fallend gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 494,25 Dollar Tendenz: fallend. Der US-Dollar kostet 0,9165 Euro Tendenz: steigend. Damit kostet der Euro 1,0909 Dollar Tendenz: fallend. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise folgen ihren Abwärtstrends, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Dabei schwingen sie auf dem Preisniveau von 2017. Es ist nicht auszuschließen, dass in den kommenden Wochen weitere Tiefpunkte markiert werden. Die OPEC wird allerdings viel daran setzen, genau das zu verhindern.

Der Binnenmarkt für Heizöl ist durch den Preisabgang angefeuert. Aktuell üben die Kunden ein wenig Zurückhaltung, weil viele von ihnen wieder tiefere Preise erwarten. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf mittlerem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem starken Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends sind Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. In allen Zeitbereichen werden Abwärtsaussichten dargestellt.

Das mathematische Tiefpreis-System gibt in einigen Regionen der Republik Kaufsignale.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Die Preise sind gut. Wenn Ihr Vorrat es hingegen erlaubt, sollten Sie die Spekulation auf noch tiefere Preise riskieren. Sie könnte sich bezahlt machen.

Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 11. Februar 2020

Heizölpreise-Chart vom 11.Februar 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 11 Februar 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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