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Heizöl erstmals seit 2016 unter der 40-Cent-Marke

31.07.2020, 09:07 Uhr von

2020-07-31T07:07:00.000Z
Heizöl erstmals seit 2016 unter der 40-Cent-Marke (31.07.2020)

Internationaler Markt

Gestern legten die Rohölpreise weltweit den Rückwärtsgang ein. Eine Welle negativer Wirtschaftsmeldungen und steigender Infektionszahlen in den USA rissen die Aktienmärkte nach unten und stoppten damit auch den kurzen Aufwärtstrend von Brent & Co. Das Nordseeöl Brent rutschte unter 43 Dollar je Barrel. Das amerikanische WTI-Rohöl lag zeitweise unter 40 Dollar je Barrel. Die Nachricht vom starken Lagerabbau in den USA, der die Ölpreise seit Mittwoch eigentlich stabilisieren sollte, war schon vergessen.

Der Einbruch macht deutlich, wie stark der Ölpreis vom Corona-Trend und der allgemeinen Verfassung der Wirtschaft abhängt. Aus dem Ölmarkt selbst kommen kaum Impulse. Die Folgen des Lockdowns in den USA und Europa im zweiten Quartal wurden gestern eigentlich nur statistisch bestätigt, doch die horrenden Zahlen reichten aus, um weltweit die Stimmung auf den Märkten zu drücken.

Am Nachmittag zeigten dann aktuelle Zahlen, dass die Arbeitslosigkeit in den USA wieder steigt. Gute Quartalsergebnisse der Technologiekonzerne am Abend stabilisierten schließlich die Märkte. Sie drängten sogar die 1500 neuen Coronaopfer und 70.000 Neuinfektionen in den USA in den Hintergrund. Aber es ist klar, dass die kopflose Pandemiestrategie der USA das Land noch lange lähmen wird. Selbst in den vorsichtigeren Bundesstaaten gibt es jetzt wieder mehr Neuinfektionen, weil andere Landesteile zu spät reagiert haben. Die Ölnachfrage in den USA wird sich daher nicht erholen.

Auch die OPEC steht nun vor schwierigen Fragen. Das ursprüngliche Drehbuch sah vor, dass die Förderkürzungen schrittweise reduziert werden können, um mit der steigenden Ölnachfrage Schritt zu halten. Doch daraus wird wohl nichts. Die Stabilisierung der Wirtschaft in Fernost und in Teilen Europas reicht nicht aus, um die anhaltenden Krisen in den USA und Lateinamerika aufzuwiegen.

Ab morgen wollen die Kartellmitglieder zusätzliche 2 Mio. Barrel pro Tag auf den Markt bringen. Der Schritt könnte zu früh kommen, fürchten nun viele Marktbeobachter. Eine Erholung des Ölpreises rückt damit in weite Ferne.

In diesem Umfeld werfen nun auch die Ölkonzerne reihenweise das Handtuch. Nach BP kündigte auch Exxonmobil massive Stellenkürzungen an. Die Investitionen werden zusammengestrichen und Unternehmensteile werden verkauft, um den Aktionären weiterhin eine üppige Dividende auszahlen zu können.

Heute Morgen steht die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) bei 40,22 US-Dollar je Barrel Tendenz: fallend. Die Nordseesorte Brent kostet 43,24 US-Dollar je Barrel Tendenz: fallend. Rotterdamer Gasöl notiert bei 363,75 Dollar je Tonne Tendenz: fallend. Der US-Dollar ist 0,8407 Euro wert Tendenz: fallend. Damit steht der Euro bei 1,1892 Dollar Tendenz: steigend. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Heizöl fällt heute zum ersten Mal seit über vier Jahren unter die Marke von 40 Cent pro Liter. Die Heizölpreis-Tendenz zeigt am Morgen einen Durchschnittspreis von nur noch 39 bis 40 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter).

Schwache Rohölpreise, ein sehr starker Euro und geringe Händlerspannen sorgen für ein ideales Umfeld für Heizölverbraucher von Hamburg bis München.

Der Markt bleibt dennoch ruhig, weil die Orderflut im Frühjahr bereits vielerorts für volle Tanks gesorgt hat. Jetzt ordern diejenigen, die noch Platz im Tank haben.

Die Kaufbereitschaft der Kunden, die mit ihrer Entscheidung ringen, ist angesichts der Rekordpreise hoch. Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Zahl der Käufe und Preisanfragen ins Verhältnis setzt, steht auf der zweithöchsten Stufe. Einige hoffen sogar auf noch bessere Einstiegspunkte: Knapp 90% der Voten in der tagesaktuellen Umfrage erwarten weiter fallende Preise. Die Preiskorridore in den Charts zeigen dasselbe. Sie weisen in allen Zeitperspektiven solide nach unten.

Was tun? Bei Preisen von 39 Cent pro Liter müssen die meisten Verbraucher wohl nicht lange grübeln. Wer die Preisschwäche ausreizen will, kann auf die nach wie vor anfälligen internationalen Rohölpreise und die schwarzen Konjunkturwolken in den USA setzen. Noch tiefere Heizölpreise sind durchaus denkbar.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Übrigens: Es gibt immer wieder Missverständnisse darüber, was das Klimapaket der Bundesregierung für Ölheizungen bedeutet. Die Folgen sind weniger einschneidend als oft dargestellt: Bestehende Ölheizungen können ohne Einschränkungen weiterlaufen. Ab dem Jahr 2026 sollen lediglich neue Ölheizungen (auch Ersatzgeräte) regenerativ ergänzt werden, also etwa mit Solarwärme für Brauchwasser. Aber auch hier gibt es viele Ausnahmen, wenn z.B. kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden ist oder wenn die Kosten unverhältnismäßig hoch wären.

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Heizölpreise-Chart vom 31. Juli 2020

Heizölpreise-Chart vom 31.Juli 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 31 Juli 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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