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Heizölpreise: Der Anstieg findet nicht statt

07.07.2020, 09:07 Uhr von

2020-07-07T07:07:00.000Z
Heizölpreise: Der Anstieg findet nicht statt (07.07.2020)

Internationaler Markt

China ist zwar der mit Abstand größte CO2-Emittent der Welt aber nicht der größte Ölverbraucher. Topverbraucher sind die USA, gefolgt von China, Indien und Japan.

Wenn die US-Ölnachfrage lahmt, schwächelt der Weltmarkt für Öl. Das wird in Zeiten von Corona besonders deutlich. Die Ölindustrie leidet schwer an fehlender Nachfrage. Ohne den kontinuierlichen Wiederaufstieg des Bedarfs werden die Ölpreise nicht weiter steigen. Das mag Verbraucher in der ganzen Welt freuen. Die Freude hat aber eine Kehrseite. Auf dem aktuellen Niveau sind die Preise weder auskömmlich zur Finanzierung der Staatshaushalte diverser ölproduzierender Länder, allen voran Saudi-Arabien und Iran, noch zum Erhalt der nichtstaatlichen Ölindustrie, insbesondere der US-amerikanischen.

Es ist die Nachfrage, die in diesen Tagen besonders zählt. Sie hängt an den USA und an den Infektionszahlen mit Covid-19. Leider ist das Land auch in dieser Angelegenheit spitze. Die Entwicklung verläuft kontraproduktiv für die Ökonomie. Immerhin kommt sie der Ökologie zugute. In den bevölkerungsstarken Bundesstaaten Kalifornien, Florida und Texas drohen neue Lockdowns, eventuell nicht flächendeckend aber in großem Ausmaß. Damit droht der Ölnachfrage wieder ein Dämpfer, nicht so stark wie vor zwei Monaten aber nennenswert.

Es gibt nicht genügend blinden Optimismus im Markt, der die Ölpreise angesichts der Lage weiter nach oben bewegen könnte. Deshalb bleibt der OPEC und ihren Alliierten nur der rückwärtsgewandte Kampf als Rettung, der Kampf um eine gemeinsame Produktionsdrosselung.

Mit Glück hilft dieser Kampf sogar der US-Ölindustrie, wenn sich doch etwas Preisauftrieb einstellen sollte. Wahrscheinlich werden aber noch viele US-Firmen pleitegehen und mit ihrem Verschwinden eine neue Marktlage hervorrufen, eine Lage wie in der ersten Dekade dieses Jahrtausends als Öl knapp zu werden schien und sehr teuer wurde.

Das kann der Motor einer neuen Entwicklung für flüssige Kraft- und Brennstoffe werden, den e-Fuels. Sie werden synthetisch mit Sonnenenergie erzeugt und erlauben die klimaneutrale Nutzung der existierenden Heizungs- und Mobilitätstechnologien. E-Fuels sind keine Phantasterei aus der Sciencefiction-Szene. Sie werden derzeit entwickelt, in China, in Deutschland und in anderen Industriestaaten. Heute stehen sie dem allgemeinen Verbrauch allerdings noch nicht zur Verfügung.

Heute stehen die Ölpreise unter Abgabedruck. An den Börsen werden gerade die kleinen Gewinne der letzten Tage verspielt. Das stützt die Hypothese vom Übergang zum Seitwärtsverlauf der Preisentwicklung.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 40,15 Dollar Tendenz: fallend und das Barrel Brent zu 42,63 Dollar Tendenz: fallend gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 367,50 Dollar Tendenz: fallend. Der US-Dollar kostet 0,8854 Euro Tendenz: steigend. Damit kostet der Euro 1,1291 Dollar Tendenz: fallend. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise geben nach, wie der aktuellen Heizölpreis-Tendenz zu entnehmen ist. Sie folgen damit den Vorgaben des internationalen Markts. Die Bewegung verläuft in kleinen Preiseinheiten. Es empfiehlt sich, den sehr kurzen Zeitbereich aufzurufen, um sie gut sichtbar zu machen.

Im Binnenmarkt geht es etwas ruhiger zu als in der Hochzeit des Corona-Lockdowns. Es gibt zwar immer noch reichlich alte Aufträge, die ausgefahren werden müssen. Neue Aufträge kommen aber nun gemächlich hinzu. Die Hoffnung auf günstigeres Heizöl wird von Kunden weiterhin hoch gehalten. Das Interesse an Heizöl ist allgemein gesunken. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends geben sich noch als Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. In allen Zeitbereichen werden Abwärtsaussichten dargestellt, kurzfristig allerdings mit deutlich reduziertem Gefälle.

Das Tiefpreis-System zeigt in den südlichen Regionen Deutschlands Kaufsignale.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Greifen Sie zu, die Heizölpreise sind klare Kaufpreise.

Seit einiger Zeit nehmen wir Missverständnisse der öffentlichen Meinung über die Zukunft der Ölheizung wahr. Deshalb möchten wir darauf hinweisen, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten ist, weder jetzt noch in Zukunft und auch nicht ab 2026. Ab dem Jahr müssen neue Ölheizungen lediglich mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 07. Juli 2020

Heizölpreise-Chart vom 07.Juli 2020
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 07 Juli 2020, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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