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Konjunkturhoffnung treibt Heizölpreise

17.12.2019, 09:12 Uhr von

2019-12-17T08:12:00.000Z
Konjunkturhoffnung treibt Heizölpreise (17.12.2019)

Internationaler Markt

Der Deal zwischen USA und China sowie das neue Abkommen der Kürzungsallianz aus OPEC und Freunden beflügeln die Ölpreise. Die Worte klingen stärker als der reale Preisanstieg ausfällt. Grund für die Diskrepanz zwischen Nachrichten und Kursanstieg ist die allgemeine Skepsis, die beide Ereignisse begleitet.

Die OPEC hat das Dauerproblem, nicht alle Mitglieder verlässlich an das Quotenregime binden zu können. Die mangelnde Solidarität wirkt zersetzend. Wenn einzelne Quotenbrecher nicht eingefangen werden können, wird die Gruppe der Abweichler wachsen. Saudi-Arabien als Dominator im Kartell droht bei andauernder Missachtung selbst zum Quotenbrecher zu werden, dann allerdings in großem Stil und mit Duldung eines kräftigen Preisverfalls. Angesichts der Haushaltslage des Königtums war und ist eine solche Drohung nicht sehr glaubwürdig. Der außerordentlich einträgliche Börsengang von Saudi-Aramco gibt den Herrschern momentan aber etwas Spielraum für ungewöhnliche Maßnahmen.

Der Deal zum Handelsstreit zwischen USA und China hat wenig Effekt auf bereits bestehende Zölle. Er taugt allenfalls als Zeichen, dass die Gespräche zu einem gemeinsamen Kommuniqué geführt werden können. Damit geben sich Finanzjongleure aber nicht zufrieden. Sie wollen mehr sehen. Das werden USA und China kaum liefern. Die USA wollen China auf dem Weg zur größten Wirtschaftsnation der Erde ausbremsen. Das kann mit Zöllen oder mit einem Deal gelingen. Deal würde in diesem Fall bedeuten, dass China den zweiten Platz akzeptiert, was ein undenkbarer Fall ist. Also werden die Zölle bestehen bleiben und jeder derzeit denkbare Deal keinen wirtschaftlichen Nutzen haben.

Der moderate Ölpreisanstieg der letzten Tage demonstriert eine Resthoffnung auf Balance zwischen Angebot und Nachfrage durch Angebotsreduzierung und Nachfrageanstieg. In diesen Tagen könnte das sogar funktionieren. Die Prognosen für die erste Hälfte des neuen Jahres sind indes vollkommen anders. Sie beschreiben Überversorgung. Sinkende Preise wären eine unausweichliche Konsequenz. Man darf gespannt sein, was die Realität bringt.

Heute Morgen verläuft der Börsenhandeln knapp unterhalb des gestrigen Tageshochs in ruhigen Bahnen. Eine bullische Einstellung der Trader sähe anders aus.

Das Barrel WTI (West Texas Intermediate) wird aktuell zu 60,26 Dollar Tendenz: steigend und das Barrel Brent zu 65,45 Dollar Tendenz: steigend gehandelt. Die Tonne Gasöl kostet 606,50 Dollar Tendenz: steigend. Der US-Dollar kostet 0,8973 Euro Tendenz: fallend. Damit kostet der Euro 1,1142 Dollar Tendenz: steigend. Die Pfeile hinter den Zahlen geben die Veränderung zum Handelsauftakt des Vortags an.

Nationaler Markt

Die Heizölpreise hatten den OPEC-Beschluss zur Produktionskürzung zunächst gut überstanden. Im Paket mit dem Deal zum Handelsstreit zeigen sie nun aber doch Wirkung, wie die aktuelle Heizölpreis-Tendenz offenbart. Der Preisanstieg ist nicht schön, in seinem Umfang aber undramatisch. Die Angelegenheit hätte erheblich schlimmer ausgehen können. Hoffnungen auf Preisabgang in den kommenden Monaten sind weiterhin berechtigt.

Die Logistik im Binnenmarkt ist nach wie vor angespannt, was in den Lieferzeiten zum Ausdruck kommt. Aktuell ist das Bestellaufkommen ordentlich. Kunden reagieren auf die jüngste Preisbewegung mit präventiven Käufen. Ihre Hoffnung auf tiefere Heizölpreise bröckelt ein wenig. Unser Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Käufe der Kunden ins Verhältnis zu ihren Preisanfragen setzt, und die Lesereinschätzung zur Preisentwicklung zeigen die Befindlichkeit der Kunden entsprechend an. Das eine steht auf hohem Niveau für die Kaufintensität, das andere auf einem ordentlichen Mehrheitswert für die Erwartung an tiefere Heizölpreise.

Die Heizölpreistrends sind weiterhin ein Mutmacher für die Spekulation auf fallende Preise. Dieser Umstand resultiert aus den Abwärtskanälen in den kurzfristigen Bereichen. Mit Ausnahme der Zehnjahresgrafik liegen in allen anderen Zeitbereichen noch Aufwärtskanäle vor.

Unser Rat an alle Unentschlossenen lautet: Kaufen Sie, wenn Sie Heizöl benötigen. Die Preise sind ok und die Lieferzeiten lang, zumindest im Süden Deutschlands.

Um die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen zu können, sollten Sie genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Unser e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Im Übrigen sind wir der Meinung, dass wir alle verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen entwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein.

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Heizölpreise-Chart vom 17. Dezember 2019

Heizölpreise-Chart vom 17.Dezember 2019
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 17 Dezember 2019, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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