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Heizölpreise steigen trotz schwacher Vorgaben

30.09.2021, 09:30 Uhr von

2021-09-30T07:30:47.000Z
Heizölpreise steigen trotz schwacher Vorgaben (30.09.2021)

 

Internationaler Markt

Nach einem kurzen Ausflug über die 80-Dollar-Marke haben sich die Rohölpreise bei 78 Dollar je Barrel stabilisiert. Die Gewinnmitnahmen liefen gestern anscheinend aus. Sogar ein unerwarteter Lageraufbau in den USA konnte die schnell wieder aufkeimende Spekulationslust nicht bremsen.

Der Wochenbericht des amerikanischen Energieministeriums (DOE) zeigte, dass sich der Ölmarkt von den Schäden des Hurrikans Ida erholt hat. Die Rohölförderung liegt jetzt wieder bei 11,1 Millionen Barrel pro Tag. Das entspricht der Menge, die vor dem Hurrikan erreicht wurde. Die Raffinerien versorgen den Markt im üblichen Tempo und die Nachfrage ist stabil. Sie liegt auf dem Niveau, das vor der Pandemie üblich war.

Die Normalisierung führte zu einem deutlichen Aufbau der Rohöllager um 4,6 Mio. Barrel. Das ist der erste Zuwachs seit sieben Wochen. Bei den Produkten gab es dagegen nur leichte Aufbauten. Insgesamt fielen die Daten sogar etwas bullisher aus, als es die Vorabschätzungen des Branchenverbandes API vom Vortag vermuten ließen. 

Hier die Zahlen des DOE (Energieministerium) und des API (US-Branchenverband) im Überblick:

Rohöl: +4,1 Mio. Barrel (API) bzw. +4,6 Mio. Barrel (DOE)

Heizöl und Diesel: +2,5 Mio. Barrel (API) bzw. +0,4 Mio. Barrel (DOE)

Benzin: +3,6 Mio. Barrel (API) bzw. +0,2 Mio. Barrel (DOE)

Ölproduktion: 11,1 Mio. Barrel pro Tag (0,4 Mio. über Vorjahreswert)

Nachfrage (4-Wochen-Durchschnitt): 20,4 Mio. Barrel pro Tag (2,5 Mio. über Vorjahreswert)

Die Trader ließen sich vom Lageraufbau nur kurz aus dem Tritt bringen und kauften zu, denn insgesamt bleiben die Vorräte trotz der neuen Zahlen auf einem sehr niedrigen Niveau.

Daran wird sich so schnell nichts ändern, denn das Ölkartell OPEC+ wird wohl auf seiner Sitzung in der nächsten Woche den bisherigen Kurs beibehalten. Das wäre also eine vorsichtige Lockerung der Förderkürzungen um 0,4 Mio. Barrel pro Tag. Da einige Ölexporteure zur Zeit technische Probleme haben, könnte davon nur ein Teil bei den Verbrauchern ankommen.

Die Kartellmitglieder nutzen die Gunst der Stunde. Die hohen Ölpreise fallen in der Gemengelage der durch die Decke schießenden Gaspreise und der ebenfalls sehr hohen Strom- und Steinkohlepreise nicht weiter auf. 

Trotzdem stehen für die Konsumenten nicht alle Zeichen auf rot. Die globale Wirtschaftserholung trifft immer wieder auf Stolpersteine und könnte die Ölnachfrage aus dem Tritt bringen. In China müssen die Wachstumsprognosen wegen der Evergrande-Krise im Immobilienmarkt und wegen der Stromknappheit im Norden des Landes gestutzt werden. In den USA droht mal wieder ein Shutdown der öffentlichen Verwaltung, falls sich der Kongress nicht rechtzeitig auf einen neuen Haushalt einigen kann. Und in vielen Ländern droht eine neue Corona-Infektionswelle im Herbst.

Doch am frühen Morgen geht es erst einmal wieder aufwärts. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) steht derzeit bei 74,71 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Die Nordseesorte Brent kostet 78,43 US-Dollar je Barrel Preise steigen. Rotterdamer Gasöl notiert bei 668,00 Dollar je Tonne Preise steigen. Der US-Dollar ist 0,8618 Euro wert Preise steigen. Damit steht der Euro bei 1,1601 Dollar Preise fallen. Die Pfeile zeigen die Veränderung der Preise im Vergleich zum gestrigen Handelsauftakt.

Nationaler Markt

Der kleine Rücksetzer bei den internationalen Rohölpreisen kommt im deutschen Heizölmarkt bislang nicht an. Der landesweite Durchschnittspreis steigt erneut und steht am Morgen bei 78,16 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung (3000 Liter), so die Heizölpreis-Tendenz. Der starke Dollar und hohe Margen in der Versorgungskette verhindern ein tieferes Preisniveau. In Bayern steht der Durchschnittspreis sogar schon über 80 Euro.

Seit zwei Wochen liegt die Zahl der Bestellungen weit über dem Durchschnitt. Herbstliche Temperaturen und der Preistrend versetzen die Verbraucher in Unruhe. Immerhin: Das Schwarm-O-Meter für Heizöl, das die Kaufbereitschaft nach Preisanfragen misst, steht nur noch auf der zweithöchsten Stufe. Preisangebote werden also etwas vorsichtiger betrachtet als in der Vorwoche.

Der Preisoptimismus ist erwartungsgemäß nicht stark ausgeprägt. Knapp 60% der Stimmen in der tagesaktuellen Lesereinschätzung erwarten demnächst fallende Preise. Das ist ein eher unterdurchschnittlicher Anteil. Angesichts der Trends in den Preischarts aber noch immer hoch: Hier ist ein steiler Anstieg der Heizölpreise seit vier Wochen zu sehen. Weder die kurz- noch die mittelfristigen Preiskorridore geben Hinweise auf eine bevorstehende Preiswende nach unten.

Was tun? Abwarten war in den letzten Monaten das falsche Rezept, denn die Preise kletterten immer höher. Ein Ende dieses Trends ist noch nicht in Sicht. Wer ohnehin für den Winter ordern muss, sollte nicht zu lange zögern.

Wenn Sie die Heizölpreisentwicklung optimal ausnutzen wollen, sollten Sie aber in jedem Fall genau wissen, wie viel Platz in Ihrem Tank ist. Der esyoil e-Peilstab plus hilft Ihnen dabei. Mit ihm können Sie Ihren nächsten Heizölkauf noch besser planen.

Doch nichts ist billiger als eingespartes Heizöl: Entwickeln Sie verbrauchsreduzierende Maßnahmen und Verhaltensweisen, um Ihre Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen.

Klarstellung: Es gibt immer wieder Missverständnisse über die Zukunft der Ölheizung. Daher der Hinweis, dass das Heizen mit Öl durch den Gesetzgeber nicht verboten wurde, auch nicht ab 2026. Ab diesem Stichjahr müssen neue Ölheizungen mit einem regenerativen Anteil ausgestattet sein, beispielsweise mit Solarkollektoren für die Erwärmung von Brauchwasser. Weitere Informationen

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Heizölpreise-Chart vom 30. September 2021

Heizölpreise-Chart vom 30.September 2021
Deutschlandweite Durchschnittspreise vom 30 September 2021, pro 100 Liter (links) und 3.000 Liter (rechts). Preise inkl. MwSt.

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